// 04.04.2014

Lösung der Haftpflichtproblematik für-Hebammen nicht in Sicht.

Bis dato war es noch möglich aufgrund der engagierten Zusagen verschiedenster Politiker die Kolleginnen aus der Hebammenschaft und die potentiell werdenden Mütter aufrichtig dahingehend zu beruhigen, dass auch zukünftig Hebammen freiberuflich – insbesondere auch in der freiberuflichen Geburtshilfe – einigermaßen auskömmlich tätig sein würden.
Dies ist nun leider so nicht mehr möglich, da offensichtlich schon eine angemessene kurzftistige Lösung für diesen Sommer zum (gesetzlich vorgeschriebenen) Ausgleich der Steigerung der Haftpflichtprämien durch die Krankenkassen offensichtlich in Frage steht (s. Meldung des Deutschen Hebammenverbands).

Seit Februar 2013 haben im Saarland von 75 freiberuflich in der Geburtshilfe tätigen Hebammen 11 die freiberufliche Geburtshilfe – sei es die sogenannte Beleggeburtshilfe, Geburtshaus- oder Hausgeburtshilfe – aufgegeben (im Februar 2014 waren es noch 10 ).

Bis zu diesem Sommer wird nach Information des Saarländischen Hebammenverbands eine weitere Hebamme auf jeden Fall aus der Beleggeburtshilfe aussteigen, 12 weitere spielen mit dem Gedanken, davon eine der 5 Hausgeburts- und Geburtshaus-Hebammen im Saarland.
Auch wenn dem Hebammenlandesverband der Rückhalt in Hebammenbelangen von Gesundhietsminister Storm mehrmals glaubhaft versichert wurde und er selbst im Gesundheitsausschuss des Landes die Situation der Hebammen und den daraus folgenden Handlungsbedarf drastisch dargelegt hat, kann es der Vorsitzenden des Verbands angesichts der derzeitigen Sachlage nur noch schwerlich gelingen, ihren Mitgliedern überzeugend Mut zu machen.

Der Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe des Bundes zur Versorgung mit Hebammenhilfe steht an, doch es wird schon jetzt davon geredet, dass keiner der dort diskutierten konkreten Lösungsansätze klar priorisiert wird. Braucht es dann doch noch ein Sondergutachten, wie für diesen Fall von Mnister Storm in den Raum gestellt wurde? Wird dieses rechtzeitig erstellt sein und dann auch zielführend sein?

Die Situation scheint sehr verfahren und die Stimmung unter den Hebammen ist zusehends von Resignation geprägt, nicht nur im Saarland.
Es bleibt sehr zu hoffen, dass die Hebammen sich nicht schon jetzt gedanklich derart von ihrem Beruf verabschieden, dass sie selbst eine angemessene Lösung – wann immer sie auch absehbar sein mag – nicht mehr umstimmen kann.

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