// 16.04.2014

„Auf den Anfang kommt es an… Das Saarland braucht seine Hebammen!“

Öffentliche Diskussionsveranstaltung am 7. Mai 2014 im Festsaal des Rathauses St. Johann.

Die freiberuflichen Hebammen sind massiv in ihrer beruflichen Existenz bedroht. Damit verlieren werdende Mütter und Väter im Saarland ihr Recht, den Geburtsort frei zu wählen.
Der saarländische Hebammenverband und das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken laden zu diesem Thema die Öffentlichkeit  am Mittwoch, 7. Mai 2014 um 18.30 Uhr zu einer Diskussionsrunde in den Festsaal des Rathauses St. Johann in Saarbrücken ein.

Die Prämien für die Berufshaftpflichtversicherungen der Hebammen sind in den letzten beiden Jahren dramatisch gestiegen. Für freiberufliche Hebammen sind diese Summen aufgrund ihrer ohnehin mäßigen Einkommenssituation kaum noch zu bezahlen. Zudem drohen immer mehr Versicherer damit, Hebammen überhaupt nicht mehr zu versichern. Zwar konnte auf starken Druck der Bundesregierung der Versicherungsschutz für freiberufliche Hebammen bis Mitte 2016 gesichert werden, doch steigen noch 2014 die Prämien für Hebammen, die freiberuflich Geburten betreuen, von 4242 Euro auf 5091 Euro und 2015 dann auf über 6000 Euro. Das bedeutet für die betroffenen Hebammen ein „Sterben auf Raten“, so die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands, Martina Klenk. Denn der gesetzlich zugesicherte Ausgleich der Prämiensteigerungen durch die Krankenkassen findet für die meisten Hebammen nur unzulänglich statt.

So wundert es nicht, dass immer mehr freiberufliche Hebammen den Mut verlieren und sich aus der Geburtshilfe zurückziehen. An Nachwuchs ist unter diesen Vorzeichen schon gar nicht zu denken, weder für die Beleghebammen der Kliniken Merzig, St. Wendel, Kohlhof, Dudweiler und Saarlouis noch für die ohnehin schon so wenigen Hausgeburts- und Geburtshaushebammen im Saarland.

Doch gerade die freiberufliche Geburtshilfe sichert den Frauen einerseits ihre gesetzlich verbriefte freie Wahl des Geburtsortes, wozu auch die Option der Hausgeburt oder der Geburt im Geburtshaus gehört. Andererseits kann nur sie eine 1:1-Betreuung unter Geburt gewährleisten. Es ist aber genau diese konzentrierte Betreuung, die nachweislich den physiologischen, also natürlichen Verlauf der Geburt fördert. Bei der knappen Personalbemessung in Kliniken ist mit angestellten Hebammen an eine reguläre 1:1-Betreuung nicht zu denken. Dort ist das eher ein Glücksfall, sowohl für die werdenden Eltern als auch für die Hebammen.

Soll die freiberufliche Geburtshilfe nicht rasant aussterben, braucht es neben einer endlich angemessenen Vergütung für Hebammenarbeit eine langfristige, strukturelle Lösung, die die Hebammen aus dieser absurden Preisspirale befreit. Eine solche Lösung muss das Risiko für die Hebammen begrenzen und damit versicherbar und bezahlbar machen.

All diesen Fragen stellen sich Minister Andreas Storm und Vertreterinnen und Vertretern von Hebammen, Frauen, betroffenen Berufsverbänden und Krankenkassen am 7. Mai im Rathausfestsaal. Eröffnet wird die Veranstaltung von der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken, Charlotte Britz. Ins Thema einführen wird die Vorsitzende des saarländischen Hebammenverbandes, Andrea Dansoko.

Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Ausstellung zum Thema, ermöglicht durch die engagierte Arbeit der Fotografin Silke Brenner: www.bildmomente.com.

Hier können Sie das Programm als PDF-Datei downloaden.

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