// 18.05.2016

„Guter Hoffnung“ – Vertrauen in die normale Geburt

Es ist unbestritten ein unschätzbar wertvolles Gut, für das vor allem Hebammen und Ärzte dankbar sind: Die Möglichkeit des Kaiserschnitts, der hierzulande jederzeit, unter optimalen Rahmenbedingungen, ohne weitere Kosten für die werdende Mutter durchführt werden kann. Ein solcher sollte jedoch ohne Ausnahme medizinisch stichhaltig indiziert sein.

Laut WHO ist bei jeder zehnten Frau ein Kaiserschnitt ausreichend begründbar. Hierzulande bekommt jede dritte werdende Mutter einen Kaiserschnitt, im Saarland fast jede zweite.

Das wundert nicht, denn in Tageszeitungen werden ganze Seiten dem Kaiserschnitt und seinen vermeintlichen Vorteilen gewidmet. Selbst Frauen, die bis dahin noch “guter Hoffnung“ waren, werden sich dann fragen oder fragen lassen müssen, ob es nicht sicherer sei, ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen.

Und doch kann davon ausgegangen werden, dass die Evolution es nicht versäumt hat, den Menschen einen biologischen Reißverschluss zu entwickeln, durch den die Nachkommen binnen Minuten geboren werden können: Die unzähligen Vorteile, die eine vaginale Geburt mitsamt ihrer Unplanbarkeit und Schmerzhaftigkeit für die Gattung Mensch mit sich bringt, sind dank Forschung zusehends nachgewiesen. Wer ohne wissenschaftliche Belege auf die Sinnhaftigkeit einer normalen Geburt vertraut, gilt hierzulande eher als gefühlsselig oder esoterisch. Zweifel an dieser Sinnhaftigkeit entbehren indes der Einsicht in evolutionäre Intelligenz.

Ein Trost sei den Frauen, die ihr Kind ganz normal zur Welt bringen möchten: Es geht so gut wie immer, auch wenn es weh tut und mal länger dauert. Es braucht jedoch eine gute Unterstützung von Beginn der Schwangerschaft an: Suchen Sie sich also gleich ein Team, das Sie in Ihrer „guten Hoffnung“ unterstützt, allem voran eine Hebamme.

(Hebammenlisten s. unter Hebammen/-Praxen)

Zurück zum News-Archiv